Problemzone Halswirbelsäule
Unsere Halswirbelsäule besteht aus sieben Wirbeln, wobei der erste und zweite eine besondere Form haben. Der erste Halswirbel (Atlas) trägt den Kopf und ist gelenkig mit dem Hinterhauptbein verbunden. Der zweite ebenfalls ringförmige Halswirbel (Axis) liegt mit einem zapfenförmigen Fortsatz der Innenseite des ersten Halswirbels an. Die gelenkige Verbindung dieser ersten beiden Wirbel macht die Drehbewegungen des Halses und des Kopfes in den verschiedenen Richtungen möglich. Alle sieben Wirbelkörper umschließen das Rückenmark, die von hier ausgehenden Nerven verlassen den Wirbelkanal über so genannte Zwischenwirbellöcher. Die erste Bandscheibe befindet sich zwischen dem zweiten und dritten Halswirbel. Da die Halswirbelsäule der beweglichste Teil der Wirbelsäule ist und erheblichen Belastungen standhalten muss, ist sie auch neben der Lendenwirbelsäule die größte Schwachstelle im Wirbelgefüge.
Wenn es in den Gelenken, mit denen die einzelnen Wirbel miteinander verbunden sind, zu minimalen Verschiebungen kommt, entstehen Blockaden in der Beweglichkeit. Das ist eine der häufigsten Ursachen für ein HWS-Syndrom (HWS=Halswirbeläule). Als weitere Auslöser kommen Vorwölbungen der Bandscheiben oder auch Verschleißerscheinungen an den Wirbelgelenken in Frage. Zu einem akuten HWS_Syndrom können abrupte Bewegungen oder auch ein Bandscheibenvorfall führen. Diese Beschwerden können von den Halswirbeln ausgehen:
- Nackenschmerzen
- Schulterschmerzen
- Kopfschmerzen
- Nackensteifigkeit
- Sehstörungen
- Ohrgeräusche
- Schwindel
- Missempfindungen (Kribbeln, Ameisenlaufen) in den Armen
- Taubheitsgefühle in Armen oder Händen
In vielen Fällen ist einfach nur eine vorwiegend sitzende Lebensweise oder Stress, der einem im wahrsten Sinne des Wortes im Nacken sitzt, an den Beschwerden schuld. In beiden Fällen verkrampft sich die Halsmuskulatur und drückt dadurch auf die zwischen den Wirbeln austretenden Nerven. Wie Sie hier vorbeugen und natürlich für Linderung sorgen, lesen Sie im Folgenden...........
...........Syndrom: Das hilft
Sowohl bei einem akuten HWS-Syndrom als auch bei chronischen Beschwerden haben sich Akupunktur-Behandlungen bewährt. Dabei werden mit feinen Nadeln ausgewählte Punkte auf Energiebahnen (Meridianen) im Halsbereich stimuliert, wodurch die blockierte Energie wieder in Fluss gebracht wird. Diese Methode wirkt ebenso schmerzstillend wie eine neuraltherapeutische Behandlung. Hier setzt der Arzt feine Quaddeln mit einem lokalen Betäubungsmittel (z. B. Procain) links und rechts neben der Halswirbelsäule unter die Haut. Beide Verfahren müssen Sie allerdings pro Behandlung mit etwa 40 € selbst bezahlen.
Wenn Wirbelblockaden die Ursache für Ihre Schmerzen sind, sind manuelle Therapien wie das Rolfing Methoden, die das Übel an der Wurzel packen. Durch die von der amerikanischen Biochemikerin Ida Rolf (1896 bis 1979) entwickelte Kombination aus Bindegewebsmassage und Körperarbeit werden Bewegungseinschränkungen und daraus resultierende Muskelverspannungen gezielt gelöst. In der Regel benötigen Sie für eine dauerhafte Besserung zehn Sitzungen, die Sie mit etwa 50 bis 70 € pro Sitzung in den meisten Fällen selbst bezahlen müssen.
Auch ein Osteopath kann mit speziellen Griffen die natürlichen Bewegungsabläufe wieder herstellen. Leider übernehmen die meisten gesetzlichen Krankenkassen auch die Kosten für diese Behandlung nicht. Rechnen Sie daher etwa mit 75 € pro Behandlungseinheit. Damit es gar nicht erst zu Problemen mit der Halswirbelsäule kommt, können Sie selbst eine Menge tun:
- Halten Sie Ihren Kopf gerade. Stellen Sie sich dazu vor, dass Ihr Kopf wie bei einer Marionette am Scheitelpunkt von einem Faden nach oben gezogen wird.
- Vermeiden Sie unbedingt Zugluft am Hals und schützen Sie Ihren Hals bei Bedarf mit einem Tuch.
- Führen Sie keine abrupten Drehbewegungen mit dem Kopf aus.
- Richten Sie Ihren Schreibtisch, Schreibtischstuhl und Computer so ein, dass der Bildschirm in Augenhöhe ist.
- Bauen Sie Stress ab und wenden Sie regelmäßig Entspannungstechniken wie z. B. die Progressive Muskelentspannung an.
- Vermeiden Sie Fehlhaltungen und Fehlbelastungen. Verteilen Sie z. B. beim Einkaufen schwere Tüten auf beide Arme oder verwenden Sie einen Rucksck.
Mit sportlichen Grüßen
Alp Fit